(SHPol/Feuerpolizei) Am Donnerstagabend, 2. Mai 2013, ist es über dem Kanton Schaffhausen zu starkem Regen und Hagel gekommen. Das Tierheim im Schweizersbild in Schaffhausen wurde komplett überflutet. Zwei Personen mussten mit leichten Verletzungen aus dem Tierheim gerettet werden. Unzählige Kellerräume wurden überschwemmt und mussten durch die Feuerwehren ausgepumpt werden. Verschiedene Strassen mussten gesperrt werden, sind jetzt jedoch teilweise wieder befahrbar.
Ab ca. 18.30 Uhr am Donnerstag, 2. Mai 2013, gingen bei der Einsatz- und Verkehrsleitzentrale der Schaffhauser Polizei diverse Meldungen von überfluteten Kellern und Tiefgaragen aus dem ganzen Kantonsgebiet, ein. Auf den Strassen entstanden teilweise reissende Bäche, was vielerorts ein Durchkommen mit Fahrzeugen verhinderte.
Durch starken Regen und Hagel kam es auch zu Überflutungen verschiedener Bäche. Die Wassermassen lösten Murgänge und Schlammlawinen fast flächendeckend auf dem gesamten Kantonsgebiet aus.
Die Stadt Schaffhausen war durch das Unwetter am Meisten betroffen. Der Durach-Bach drohte die Schaffhauser Altstadt zu überfluten. Die Feuerwehren schützten durch vorsorgliche Massnahmen mit mobilen Hochwasserschutzelementen ein allfälliges Abfliessen des Wassers durch die Bahnhofunterführung und das Löwengässchen Richtung Vorstadt und Webergasse.
Das Tierheim an der Schweizersbildstrasse in der Stadt Schaffhausen wurde besonders in Mitleidenschaft gezogen. Zwei Personen konnten sich nicht mehr selbst aus den Wassermassen befreien und mussten in der Folge durch die Feuerwehr und Polizisten gerettet werden. Sie wurden mit leichten Verletzungen und Unterkühlungen durch die Ambulanz ins Spital eingeliefert. 9 Hunde, 11 Katzen und 20 Kleintiere konnten sich nicht mehr in Sicherheit bringen und ertranken in den Wassermassen. 10 Hunde, 6 Katzen und eine Schildkröte konnten gerettet werden.
Im Kantonalen Werkhof an der Schweizersbildstrasse wurden weitläufige Kellerräume mit EDV-Anlagen und eine riesige Einstellhalle mit diversen Fahrzeugen von den Wassermassen überflutet.
In Herblingen in der Stadt Schaffhausen vermochte der Dorfbach die Wassermengen nicht mehr abzuleiten und suchte sich den Weg durch den Dorfkern und über die J15. Der Verkehr staute sich von beiden Seiten. Die J15 sowie die Strasse im Freudental mussten gesperrt werden, da Bäume, Geschiebe und Geröll auf die Strasse gelangten.
Nebst der Stadt Schaffhausen waren vor allem noch Neuhausen am Rheinfall, die Enge in Beringen und der obere Reiat stark betroffen.
Insgesamt standen im Kanton Schaffhausen 14 Feuerwehren mit 300 Angehörigen der Feuerwehren im Einsatz. Zudem wurde die Kerngruppe Einsatzleitung Feuerwehr für die übergeordnete Feuerwehreinsatzleitung und Koordination der Einsatzkräfte aufgeboten.
Dank nachlassenden Regenfällen hat sich im Laufe der Nacht die Situation stabilisiert und entschärft. So konnte ein Grossteil der mehrheitlich über 10 Stunden im Einsatz stehenden Feuerwehrleute wieder entlassen werden. Für die Ablösung der noch nicht vollends behobenen Schadenfälle wurden 30 Angehörige des Zivilschutzes aufgeboten.
Das Freudental und die Schweizersbildstrasse in der Stadt Schaffhausen sowie der Veloweg neben der J15 von Thayngen nach Schaffhausen sind bis auf weiteres gesperrt. Einige grosse Gebäudekomplexe sind noch nicht vom Wasser befreit.
Die endgültige Behebung der Schadenfälle wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen, da die Schadenbeurteilung durch die Gebäudeversicherung des Kantons Schaffhausen erst danach in Angriff genommen werden kann.